Vivo Vision

Daniela, eine 52-jährige Schweizerin, reist mit Ihrem Sohn nach Thailand um dort im Pflegeheim Vita Bona Ihre Mutter zu besuchen. Als sie ankommen bemerken sie allerdings, dass Vita Bona nun kein Altersheim für Senioren aus Europa mehr ist, sondern in ein Wellness Resort für junge Menschen transformiert wurde. Ihre Mutter ist verschwunden und die Senioren scheinen in eine andere, unsichtbare Ebene der Gegenwart transferiert worden zu sein.

Dieser konzeptuelle VR-Film beschäftigt sich mit dem Outsourcen von Pflege als Produkt einer neokolonialen, globalisierten Wirtschaft. Vivo Vision ist eine Form des Sehens, die alles ausblendet, was nach kapitalistischer Logik als nicht produktiv kategorisiert wird. (z.B. Alter, Pflege oder Kinderbetreuung). Care Chains beschreibt die Situation, wenn Pflegekräfte aus dem globalen Süden ihre Angehörigen zurücklassen müssen um jemand anderen zu pflegen. Care chains sind hier integraler Bestandteil der erzählerischen Struktur und haben die Entstehung der Charaktere maßgeblich beeinflusst.

Der Film ist eine Mischung aus verschiedenen Genres: Mystery Thriller und filmischer Essay. Vivo Vision ist einerseits Homage an die filmischen Welten von thailändischen Filmemacher:innen wie Apichatpong Weerasethakul und andererseits angelehnt an die Sanatorium Romane aus dem frühen 20. Jahrhundert. Der Film basiert auf einer klassisch narrativen Struktur, die allerdings durch verschiedene Formen der Entfremdung dekonstruiert wird. Der Klang vermittelt als eigener Akteur die verschiedenen Sphären der Wahrnehmung.

Regie, Buch, Schnitt und Produktion: Marlies Pöschl
Associate Producer: 185 films, Actrio Studio
Spatial Audio Post-Production: HEAR VR NOW
Image Post-Production: Actrio Studio
Line Producer: Cattleya Paosrijaroen, Kamonpan Pakpised
Regieassistenz: Luca Storch
Kamera: Parinee Buthrasri
Ton: Chalermrat Kaweewattana
Sound Design: Matthias Kassmannhuber
Szenenbild: Thanissorn Taopayung

Entstanden im Rahmen von Pixel, Bytes und Film „ARTIST-in-RESIDENCE / Staffel 6" Eine Kooperation von ORFIII und BMKOES

Mit freundlicher Unterstützung von BMKOES, ORFIII, Land Salzburg, Stadt Wien Kultur, Otto-Maurer-Fonds, Bildrecht

Content Vienna Award der Wirtschaftsagentur Wien